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Inhalte dieser Rubrik:
Allgemeines zur Fütterung
Futterliste für alle Arten
Benötigte Mineralien
Agrobs Heucobs
Das große Thema Futterkalk
Sepiaschalen
Somit kommen wir nun zum Speiseplan aller Achatschnecken.
Als Allesfresser finden Achatschnecken nicht nur Salat und
Süßkartoffel toll.
In der Natur wird auch Aas nicht verschmäht. Dies bietet den Tieren wertvolle Proteine
und Eiweiße, die wiederum einen guten Gehäusebau gewährleisten.
Die Landschnecken dürfen vielerlei tierische und pflanzliche Nahrung zu sich nehmen.
Darum sollte jedem Halter bewusst sein, den Tieren ab und zu tierische Bestandteile zu füttern. Einige Schneckenarten brauchen dies sogar vermehrt.
Wenn ihr Hunde -, oder Katzenfutter als Nass-, oder Trockenfutter anbieten möchtet, schaut ganz genau auf die Inhaltsstoffe. Es dürfen kein Salz und vor allem kein Kupfersulfat enthalten sein.
Diese Zusätze werden sehr oft verwendet, daher füttere ich selber prinzipiell keine dieser Futterarten. Dagegen sind einige Fischfuttersorten, wie auch getrocknete Gammarus Krebse oder ähnliches
sehr geeignet.
Blähende Kohlsorten sollten auch nicht auf dem Speiseplan stehen, wenn die Schnecken es nicht gewöhnt sind. Man kann sie aber langsam mit kleinen Mengen daran gewöhnen.
Mittlerweile füttere ich allerdings keinen Spinat mehr, da dieser Oxalsäure enthält, die die Aufnahme von Calcium erschweren kann. Oft ist auch Nitrat enthalten, der sich im Körper zu gefährlichem Nitrit umwandeln kann.
Für geschwächte Schnecken, die unter Mangelerscheinungen oder Vergiftungen leiden, hat sich oftmals Heilerde bewährt, um den Mineralhaushalt der Tiere auszugleichen.
In ihrem natürlichen Lebensraum in afrikanischen Gebieten leben sie je nach Herkunft von verschiedensten Blättern, Kräutern, Obst, Gemüse, Wurzeln und Gräser Sorten.
Hier bekommt ihr eine ausführliche Liste, die ich teilweise auch aus Fütterungserfahrungen anderer Halter zusammen getragen habe.
Apfel, Amaranth, Aprikosen, Avocado, Auberginen, Ananas, Austernpilze
Bananenblätter, Bachflohkrebse (getrocknet), Bananen, Bärlauch, Birne,
Bierhefe in sehr geringer Menge, Broccoli, Brennnesseln, Brombeere, Basilikum, Breitwegerich, Blutmehl
Cocoyam, Champignons, Chicoree
Datteln, Drachenfrucht
Erdbeere, Eisbergsalat, Ei gekocht, Eierschale (nur gekocht),
Feldsalat, Fenchel, Fischflocken ohne Malachit und Kupfer, Feigen, Fischmehl
Gammarus getrocknet, Gänseblümchen, Golliwog, Grillen (tot)
Getreide-, Hirse- und Grassamen gemörsert oder als Keimlinge,
Haselnussblätter, Haferflocken, Heimchen (tot), Heilerde als Zusatzfutter, Holunderblüten, Hackfleisch roh, Himbeeren, Heucobs - Agrocobs aufgeweicht
Kaktusfeige, Kirsche, Kartoffel, Karotte, Koisticks aufgeweicht, Kartoffeln roh oder gekocht, Speisekürbis, Kresse
Laub von Eiche, Buche, Haselnuss usw., Löwenzahn, Luzerne
Mango, Mangold, Margariten, Möhren gekocht oder roh , Möhrenkraut, Mais gekocht oder frisch, Maniok, Maracujas, Melone
Nashi, Nektarinen
Okra,
Paw Paw Blätter, Papaya, Pflaumen, Pfifferlinge, Paprika, Pfirsiche, Petersilie
Radicchio Salat, Radischenblätter, Rindermarkknochen, Rucola, Rote Beete, Römersalat, Reiskleie
Sauerampfer, Schafgarbe, Sellerie, Sepiaschale, Spirulinapulver als Brei, Sternfrucht, Salat, Süßkartoffel, Spargel
Tomate, Tagetes, Trockenfutter für Hunde oder Katzen, aber nur mit Vorsicht.(Kupfer und Salzgehalt!!)
Vogelmiere
Weintrauben / Weinblätter - frisch, Wasserschildkrötensticks aufgeweicht, Wiesenkräuter, Wasserblatt, Wasserlinsen, Wassermelone, Weizenkleie
Zwetschgen, Zucchini auch dessen Blüten
Schnecken ziehen ihre notwendigen Mineralien aus folgenden Bestandteilen:
Kalkstein, Knochenmehl, Kreide, Holzasche, Fischmehl, gemahlene Eierschalen, Austernschalen, Erde, Schneckenhäuser, Sepia, Geflügelabfälle, Futtermittel mit tierischem Eiweiß, Heilerde, Austernschalen, Rindermarkknochen.
Es gibt Schneckenarten, die auch einige Mineralien aus der Erde ziehen, da sie auch ab und zu Substrate fressen. Hält man Schnecken z. B. auf reinem Moos, kann man diese Mineralien durch oben genannte Bestandteile ersetzen. Ich mische dazu auch speziell abgestimmtes Futter für die Tiere zusammen, um Mangel, bzw. den Bedarf daran zu decken.
Merke: Alle Mineralien und Gesteinsmehle, wie auch Kalke in Pulverform sollten grundsätzlich nie trocken gefüttert werden. Kalke und Mehle verschiedenster Mineralien trocknen die Schnecken aus und dies führt schnell zu Dehydrierung. Die Folge ist eine plötzliche, schnelle Gewichtsabnahme und die anschließende Futterverweigerung. Dabei ist es egal, ob es sich um hergestelltes Kalziumpulver oder auch um meinen gemischten Kalk handelt. Die von Natur aus gegebene Zusammensetzung dieser Mineralien haben alle diese Eigenschaften.
Weiter unten stelle ich meinen Futterkalk vor, dort ist auch die Verwendung und Dosierung beschrieben.
Die angegebenen Mineralpulver oder Futterkalksorten sollten nicht für die Kalkung der Erde genommen werden!
Der absolute Hit ist es, ab und zu ein Schälchen mit aufgeweichten Mini-Heucobs anzubieten.
Das fein geschnittene, unbehandelte Kräuterheu ist in verschiedenen Sorten erhältlich.
Es gibt auch extra für Babyschildkröten fein gehäckseltes Heu.
Man kann natürlich auch einfach Heucobs für Pferde aufweichen und diese anbieten,
allerdings nehmen meine Tiere viel lieber die kleinen, zarten Stückchen.
Dieses Futter wird liebend gerne angenommen und innerhalb einer Nacht vertilgt.
Agrobs Produkte können ohne Bedenken verfüttert werden. Es sind weder Zusätze, noch Schadstoffe enthalten. Da ich auch Riesenschildkröten pflege, ist dieses tolle Futter bei mir immer vorhanden.
Im Shop der Firma Agrobs erhaltet ihr z.B. das Produkt Testudo Baby in kleinen Dosen.
Auch Luzerne Pellets, die aufgeweicht werden, fressen sie ab und zu gerne.
Dies stellt allerdings kein Hauptfutter dar, sondern nur ein Leckerchen zwischendurch.
Zu beachten ist, dass Luzerne oder auch Gras nicht laufend gefressen werden.
Es kommt durchaus vor, dass Schnecken nur in einer bestimmten Phase dran gehen und den Rest des Jahres kein Auge darauf werfen. Dies kommt immer auf den Ernährungszustand der Tiere an.
Im Netz kommen immer wieder große Diskussionen auf, ob man nun extra Kalk zufüttern soll, oder nicht.
In diversen Gruppen wird dem Einsteiger sogar damit Angst gemacht, die Schnecken könnten davon sterben oder krank werden.
Es wird erläutert, man würde die Tiere dazu zwingen, den Kalk unnötiger Weise zu fressen.
In sozialen Medien predigen einige Halbwissende mit Horrorgeschichten, doch bitte niemals Kalk zu zufüttern.
Dies finde ich persönlich schade, da dem Hobby Neuling die Begeisterung sofort gedämpft wird und er total verunsichert wird, weil in jedem Forum andere "10 Gebote" aufgestellt werden.
Dies streckt sich durch die ganze Bahn der Haltungsbedingungen der Schnecken. Wie ich schon vorher beschrieben habe, hat jeder Schneckenhalter andere Erfahrungen im Laufe der Zeit gemacht, was Haltung und Fütterung angeht, aber das will nicht heißen, dass die Angaben des nächsten Halters mit anderen Empfehlungen schlecht oder falsch sind.
Der Einsteiger ist aber nach diesen Aussagen verunsichert und füttert lieber nur Sepiaschale, um nichts verkehrt zu machen, aber dies ist eindeutig zu wenig für die Schnecken.
Warum und wie sollten wir Kalk zufüttern?
Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, dass zusätzlicher Kalk in keiner Weise in irgendeiner Form schädlich oder sogar tödlich ist, solange man sich mit den Eigenschaften und Bestandteilen
auseinandersetzt und diese versteht!
Kalk ist für jede Schnecke, egal ob Landschnecke oder Wasserschnecke, lebenswichtig.
Ich biete meinen Schneckis Badewasser mit gelöstem, hochwertigem Kalk mit einem Kalziumgehalt von mindestens 90 bis 98 % gesondert in einer Badeschale an.
Der Kalk darf nie ! konzentriert und trocken angeboten werden, sondern er sollte immer gemischt mit anderen Zutaten gestreckt werden. Das Pulver wird immer zu 1 Teil Kalk mit 1 Teil Weizenmehl gemischt. Bitte nicht mit Gartenkalk oder Dolomitkalk zur Untermischung in der Terrarien Erde verwechseln!
Ich biete das Kalkgemisch ausschließlich über Nacht als Badewasser 1 Mal in der Woche je nach Art der Schnecken in einer Schale an. Meine eigenen Rezepte mische ich mit höchstens einem halben Teelöffel auf 200 ml Wasser an.
Die Tiere haben so die Möglichkeit, selber zu entscheiden, wann sie daran fressen und wann sie es brauchen. Im Gegensatz zu den Aussagen, die Tiere wären gezwungen, den Kalk mit aufzunehmen, wenn
Fischfutter oder Mehlwürmer beigemischt werden, sehe ich sehr wohl, dass die Kriecher gekonnt um den Kalk herum fressen, sollten sie nur Hunger auf tierisches Eiweiß haben. Schnecken sind sehr
wohl in der Lage, selber in ihrem Futterplan zu bestimmen, was sie benötigen, um sich mit den nötigen Stoffen zu versorgen.
Gezwungen werden sie erst dann, wenn man den Kalk immer auf das Grünfutter streut und die Tiere nicht drum herum kommen, diesen mit aufzunehmen. Aber selbst dann würden sie den Kalk ungenutzt wieder ausscheiden. Dies sieht man am weißen Kot, den sie dann absetzen.
Ich kann auch immer wieder beobachten, dass sie unabhängig vom Angebot im Terrarium entscheiden, ob sie zwischendurch lieber an die Sepia oder an das Kalk - Wasser gehen.
Ich mische selber seit Jahren eigene Mischungen für Jung-, und Alttiere.
Meine Rezepte sind den Arten entsprechend unter anderem mit Spirulina, Kräutern oder tierischen Bestandteilen gemischt.
In all den Jahren habe ich weder Ausfälle oder kranke Schnecken gehabt, die durch Kalkfütterung entstanden wären. Im Gegenteil - Die Gehäuse sind immer schön gleichmäßig, fest, glatt und nicht übermäßig schnell gewachsen.
Es handelt sich dabei weder um einen Wachstumsbeschleuniger oder um einen XXL Booster, wie manche solche Mischungen bezeichnen und auch anpreisen.
Mein Kalk Aufbaufutter hat sich nun seit Jahren bewährt und ist so beliebt bei meinen Schleimis, dass sie gruppenweise zur Badewanne kommen, darin förmlich tauchen, sich einsauen und sich
sogar gegenseitig danach putzen. Mit einer ständigen Optimierung meiner Rezepte arbeite ich genau nach den Bedürfnissen der Schnecken.
Gerade bei der Haltung auf Moos anstatt Erde ist es noch wichtiger, auf die Gabe von allen notwendigen Mineralien zu achten.
Wenn man sieht, wie sich die Achatschnecken in der Natur versuchen, von Aas, Knochen, leeren Schneckenhäusern usw. zu ernähren, um ihr Haus aufbauen zu können, merkt man, wie vielseitig der Speiseplan der Riesen ist, um ihren Bedürfnissen nach Kalk gerecht zu werden.
Dabei reicht eine Sepiaschale alleine oftmals einfach nicht aus.
In der Natur, ihrem natürlichen Habitat finden Schnecken im afrikanischen Wald sehr kalkhaltigen Boden.
Das Angebot an kalziumhaltigen Nährstoffen besteht dort nun mal aus Aas, toten Insekten, in der Sonne porös werdende Knochen und auch aus Eierschalen anderer Schnecken oder Vögeln.
Auch kalkhaltige Steine, die zerfallen, werden abgeraspelt. Austern-, oder andere Muschelschalen werden regelrecht zerfressen. Die Schnecken sind sehr gut in der Lage, selbst von einem Kalkstein in der Natur Teile abzuraspeln.
Wer in Berichten von Todesfällen nach Fütterung von Kalk nachforscht, wird immer wieder darauf stoßen, dass der Kalk in seiner reinen Form und hochkonzentriert und sogar als trockenes Pulver gefüttert wurde. Dies ist ein tödlicher Fehler.
Ohne eine Mischung mit anderen Nährstoffen und vor allem gelöst in viel Wasser ist er ganz klar schädlich.
Eine Schnecke wird nirgends in der Natur auf reinen, 100 prozentigen Kalk stoßen. Er ist immer mit verschiedensten Arten von Gesteinssorten, Sand und Erde versetzt. Auch ein verwesender Knochen enthält geringere Konzentrationen.
Wild lebende Schnecken fressen auch oft lehm -, oder kalkhaltige Erde, um Mineralien und andere Stoffe aufzunehmen.
Normalerweise scheidet die Schnecke den überschüssigen Kalk, der nicht direkt gebraucht oder gespeichert werden soll, wieder aus. Im Terrarium sehr gut am weißen Kot erkennbar.
Wenn die Schnecke ihren Stoffwechsel selber regeln darf, erleidet sie auch niemals irgendwelche "Organverkalkungen", die sie bei übermäßiger Aufnahme angeblich bekommen sollen, wie manche es beschreiben.
Also - wenn ihr Kalk füttern möchtet, ist das völlig in Ordnung, solange dieser auch ordnungsgemäß der Reinheit entsprechend gestreckt und mit Wasser gelöst wird.
Gartenkalk, den ihr für eure Erde zum kalken nehmt, könnte man auch nicht hochkonzentriert anbieten. Daher ist dieser gebrauchsfertig immer mit Sand versetzt, sonst würde sofort jeder Regenwurm in der Erde sterben.
Es liegt also immer daran, was man und wie man etwas füttert. Nur weil jemand den Fehler seines Lebens gemacht hat, heißt dies nicht, dass die Kalkfütterung allgemein völlig absurd ist.
Bitte füttert eure Lieblinge daher nicht nur mit Eierschalen oder Sepia, darin finden die Tiere niemals alle Bestandteile, die sie für ihr Häuschen brauchen. Gönnt ihnen ein reichhaltiges Angebot aus Kalkmischungen, tierischem Eiweiß, zusammen mit den Sepiaschalen. Dann entwickeln sich auch tolle Schautiere mit enormen Häusern, die sehenswert sind und ihrem Namen als Riesenschnecken alle Ehre machen.
Zusätzlich wird die Erde mit Garten-, oder Dolomitkalk versetzt.
Dieses Bild stammt von einer Schnecken-Zuchtfarm in Benin, in der der Futterkalk ebenfalls selber zusammengestellt wird, damit die Tiere ein optimales Wachstum finden. Mein Rezept stammt teilweise von dort. Im Laufe der Jahre habe ich die Rezeptur verfeinert und auf einzelne Arten mit verschiedenen Zutaten abgestimmt.
Sepiaschalen:
Ein absolutes Muss neben Futterkalk ist eine Sepiaschale, oder auch Schulpe genannt, die immer zur freien Verfügung im Terrarium liegen sollte. Auf dem Boden liegend ist sie für
große und kleine Schnecken gut erreichbar. Einige Arten bevorzugen ab und zu sogar Austernschalen.
Der Knochen des Auftriebkörpers vom Tintenfisch, der Sepie, hat eine weichere, poröse Seite, die schichtweise von den Schnecken abgeraspelt wird. Übrig bleibt später nur der harte Knochen, die
Schale, dann sollte die Schulpe erneuert werden. Sollte die Schale einmal feucht oder nass werden, legt sie am Besten eine Zeit lang auf die Heizung zum Trocknen, da es einige Schnecken gibt, die
die Sepia meiden, wenn sie zu feucht ist.
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